Umgang mit Frust und Enttäuschung

 

Die meisten kennen die folgenden Situationen: Mein Partner hat mich verlassen, ich habe meinen Job verloren oder ich schaffe nicht meinen gewünschten Abschluss bei einem Studium. Was tun, wenn nun gefühlt "Die Welt untergeht"?

 

 

Die ersten 30 Jahre des Lebens fliegen viele oft "auf die Fresse"!

 

Für mich sind in großen Teilen die ersten 30 Jahre (meinetwegen natürlich auch länger) dafür da enttäuscht zu werden und Frust zu erfahren. Viele werden enttäuscht von ihrer ersten große Liebe, der große Karrieresprung gestaltet sich als viel zu schwer oder der beste Freund zieht in ein anderes Land ,... Die meisten kennen diese Erfahrungen und oft ist man auch später dankbar dafür. So oft hört man diesbezüglich Sätze wie "Wenn das und das in meinem Leben nicht passiert wäre, dann wäre...". Frust und Enttäuschung gehören zum Prozess des Erwachsenenwerdens und sind völlig normal.

 

Medien und soziales Umfeld sind "schuld"!

 

Einen nicht unerheblichen Anteil an unseren Frust und Ärger in den ersten Jahren haben die Medien und unser soziales Umfeld. Hier wird von allen Seiten Druck ausgeübt, dass du das und das können musst, beruflichen Erfolg benötigst oder ohne Partner nichts wert seist usw. In diesem Zusammenhang werden gerade von unseren Medien und unserem sozialen Umfeld oft nicht die besten Ratschläge zur Problembewältigung weiter gegeben ("Nun hör auf mit weinen", "Du musst um die Frau kämpfen").

 

Alles raus damit!

 

Neben der Erkenntnis, dass Frust und Enttäuschung normal sind im ersten Drittel eines Lebens, gehört es natürlich auch dazu den großen Druck in diesen Momenten raus zu lassen. Weine dich zum Beispiel richtig aus, wenn dich dein Partner verlassen hat und lass über Wochen und ggf. Monate alles raus dazu. Es ist hart und die negativen Gefühle nehmen einen extrem ein. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Aber schleppe diese negativen Emotionen nie mit dir rum, sondern "kotze" den ganzen negativen Ballast aus. Hier gibt es leider nur bedingt die folgende Zauberformel: Setze dein ganzes Lebensglück nicht "auf ein Pferd", sondern habe natürlich Freunde, Verwandte, Hobbys und Leidenschaften, die dich aus einer so schwierigen Situation auch besser heraus bringen können. Logischerweise "geht die Welt dann eher unter", wenn dein ganzes Lebensglück von einer Sache oder einem Menschen abhängig ist.

 

Fliehe nie vor dem Schmerz!

 

Lasse den Schmerz voll zu und laufe nicht vor ihm weg. Er ist intensiv und zum Teil kaum zu ertragen. Aber so intensiver du ihn zulässt, umso eher ist er weg und umso schneller kann dein neues Leben anfangen. Denn auch im Moment der schwersten Trauer muss man sich folgendes bewusst sein und so altmodisch es auch klingen mag: Das Leben geht danach weiter und es eröffnen sich oft viele neue Wege nach den ein oder anderen gefühlten Schicksalsschlag.

 

Ich meine keine wirklichen Schicksalsschläge!

 

In diesem Beitrag meine ich keine wirklichen Schicksalsschläge wie Kind gestorben, Krebserkrankung etc. Das sind ganz anderen Dimensionen und haben viel extreme Auswirkungen auf ein Leben. Dieser Beitrag bezieht sich auf Erfahrungen wie Partner oder Job verloren, was für die meisten Menschen, das Schlimmste ist, was passieren kann.

 

Lerne draus!!

 

Nach den ersten 30 Jahren oder wie lange auch immer (das ist nicht zwingend ein Richtwert) ist es wichtig aus diesen negativen Erfahrungen zu lernen und nicht immer wieder die selben Fehler zu machen. Das klingt zunächst leicht gesagt, aber wie bereits oben beschrieben, geben einem die meisten Menschen nicht gerade die "Bombenratschläge" für das Leben, sondern verfolgen den klassischen "Mainstream-Weg", der zum Großteil dafür bestimmt ist, dich in deinen Unglück festzuhalten. Hier empfehle ich einfach genauer hinzuschauen und sich ggf. mal eine informierte Meinung darüber zu holen, welcher Schritt in deinem Leben deine Lebensqualität tatsächlich erhöhen wird.